Intel Corp.: Rallye voraus? – Die Chancen und Risiken für Anleger

 

Intel Corp. (INTC) erlebt derzeit eine bemerkenswerte Aufwärtsdynamik: In der vergangenen Woche legte die Aktie um fast 14 % zu, insbesondere nachdem die Möglichkeit einer zweiten Amtszeit von Donald Trump als US-Präsident ins Spiel kam. Die Investoren scheinen zu spekulieren, dass eine Fortsetzung seiner wirtschafts- und produktionfreundlichen Politik Intels Position stärken könnte – eine Auffassung, die die gegenwärtige Stimmung an den Märkten widerspiegelt.

Die vergangene Performance und die Schwankungen der Intel-Aktie

In den letzten vier Jahren verzeichnete Intel eine hochvolatile Entwicklung. Die jährlichen Renditen bewegten sich 2021 bei 6 %, fielen 2022 dramatisch um 47 %, um sich dann 2023 um ganze 95 % zu erholen. Diese unbeständige Performance im Vergleich zum S&P 500 spiegelt die Herausforderungen und Chancen wider, denen sich das Unternehmen in einem sich wandelnden Marktumfeld gegenübersieht.

Die Trump-Karte: Mögliche Vorteile durch eine produktionsfreundliche Politik

Trump hat in der Vergangenheit deutlich gemacht, dass er die US-Produktion verstärken will. Dies könnte Intel zugutekommen, das im Gegensatz zu Konkurrenten wie AMD und Nvidia über eine signifikante Fertigungspräsenz in den USA verfügt. Falls regulatorische Maßnahmen wie Zölle oder Subventionen für die inländische Chipproduktion verstärkt werden, könnte dies Intel helfen, seine Marktposition gegenüber den Taiwan-abhängigen Wettbewerbern zu festigen. Auch das wachsende Bedürfnis nach nationaler Sicherheit und Unabhängigkeit könnte der Inlandsproduktion von Chips zusätzlichen Schub verleihen, wodurch Intel als einziges US-Unternehmen mit eigener Halbleiterherstellung strategisch vorteilhaft positioniert ist.

CHIPS Act und weitere Anreize für inländische Produktion

Intels Produktionsstrategie wird auch durch den 2022 verabschiedeten CHIPS Act gestützt, der bis zu 39 Milliarden US-Dollar an Förderungen für die Stärkung der heimischen Chipproduktion bereitstellt. Intel könnte im Rahmen dieses Gesetzes rund 8,5 Milliarden US-Dollar an Direktfinanzierungen erhalten. Dieser politische Rückenwind könnte eine langfristige Unterstützung bieten, die selbst bei einem Präsidentenwechsel Bestand hätte, da der CHIPS Act auf überparteilicher Unterstützung fußt.

Technologische Fortschritte: Der Schlüssel zu zukünftigen Wettbewerbsvorteilen

Neben den politischen und wirtschaftlichen Entwicklungen hängt Intels Zukunftserfolg stark von der technologischen Umsetzung ab. Ein zentrales Element ist der „18A-Prozess“, Intels fortschrittlichster Produktionsprozess, dessen großflächige Fertigung für 2025 geplant ist. Diese neue Fertigungstechnologie könnte die Effizienz von Intels eigenen Chips erheblich steigern und gleichzeitig das Foundry-Geschäft ausbauen. Einem ersten Kunden soll der „18A-Knoten“ 2025 zur Verfügung stehen, was Intels Einnahmen aus dem Foundry-Segment antreiben könnte. Ein hoher Produktionsausstoß und Kosteneinsparungen könnten das Unternehmen in eine solide Marktposition versetzen.

Potenzial durch neue Produkte und die aufstrebende KI-Sparte

Intels Innovationen in den Bereichen PC- und Server-Chips zeigen vielversprechende Fortschritte. Die neuen Laptop-Chips der „Lunar Lake“-Serie und die „Arrow Lake“-Chips für Desktops, die auf TSMCs fortschrittlichem 3-nm-Prozess basieren, zielen darauf ab, AMD in puncto Effizienz und Leistung zu überholen. Für den Servermarkt stellt Intel die Chips „Sierra Forest“ und „Granite Rapids“ vor, die gezielt entwickelt wurden, um mit AMD zu konkurrieren.

Zusätzlich investiert Intel in den KI-Markt. Die KI-Beschleuniger „Gaudi 2“ und der kommende „Gaudi 3“ könnten Nvidia Konkurrenz machen und bieten insbesondere kostenbewussten Unternehmen attraktive Alternativen. Für 2024 erwartet Intel Umsätze von rund 4 Milliarden US-Dollar aus der KI-Sparte, was das Potenzial als künftigen Wachstumstreiber verdeutlicht.

Analysteneinschätzungen und Kursziele

Die Einschätzungen der Analysten zeigen sich optimistisch, wenn auch unterschiedlich. Northland Capital Markets bewerten Intel mit „Outperform“ und setzen das Kursziel auf 42 USD. Cantor Fitzgerald verfolgt einen ähnlichen Ansatz mit einem Kursziel von 40 USD, während UBS vorsichtiger bleibt und das Kursziel bei 32 USD ansiedelt.

Fazit: Die Chancen und Risiken einer Rallye

Intel befindet sich an einem Scheideweg, an dem sowohl politische Entwicklungen als auch technologische Innovationen eine bedeutende Rolle spielen werden. Eine Wiederwahl Trumps könnte das Unternehmen kurzfristig stützen, aber der eigentliche Erfolg hängt von Intels Fähigkeit ab, seine Produktionsprozesse zu optimieren und neue Märkte zu erschließen. Anleger sollten weiterhin die Entwicklungen im Auge behalten, insbesondere Intels Fortschritte im KI-Bereich und die Umsetzung des 18A-Prozesses.

Wir benötigen Ihre Zustimmung zum Laden der Übersetzungen

Wir nutzen einen Drittanbieter-Service, um den Inhalt der Website zu übersetzen, der möglicherweise Daten über Ihre Aktivitäten sammelt. Bitte überprüfen Sie die Details in der Datenschutzerklärung und akzeptieren Sie den Dienst, um die Übersetzungen zu sehen.